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Graz, 11.03.2024 (KAP) Der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl hat das Wirken der Caritas im Dienst an den Menschen gewürdigt. Oft werde die Meinung vertreten, wenn sich nur alle an die "10 Gebote" hielten, wäre die Welt eine Bessere. "Das mag so schon stimmen, greift meines Erachtens aber dennoch zu kurz, weil es im Glauben ganz einfach nie nur um Gebote und Verbote gehen kann und darf", so der Bischof in seiner Predigt anlässlich des Jubiläums "100 Jahre Caritas der Diözese Graz-Seckau" am Samstag in Grazer Dom. Das Wirken der Caritas zeige, dass es um mehr gehe: "Es geht um die Erfahrung des lebendigen Gottes, mit dem ich in Beziehung stehe, der mich persönlich meint, mich persönlich anspricht und mich als der Lebendige begleitet, zu einem Leben in Fülle und Freiheit führen möchte."
Daher wolle er an alle, die sich für die Caritas haupt- und ehrenamtlich engagieren, appellieren: "Leben Sie die Herkunft Ihres Unterwegsseins bewusst", so der Bischof. Christsein werde oft als "moralischer Höchstleistungssport" missverstanden, "der uns anderen gegenüber als besser dastehen lässt" betonte Krautwaschl. "Caritas zu leben läuft dann aber Gefahr, zu einer bloßen Selbstdarstellung zu verkommen: 'Schaut doch her, wie gut ich bin!'", warnte er.
So baue auch das Jubiläum der Caritas seines Erachtens aber auf dem rechten Verstehen dessen auf, was im "Dekalog" - also der Reihe von Geboten und Verboten des Gottes Israels - beschrieben wird. "Dem Zehnwort geht die Selbstoffenbarung Gottes voraus: Er ist der, der sein Volk in die Freiheit geführt hat. Mit dieser Erfahrung der Errettung, der Erlösung im Hinterkopf hören sich die folgenden oft verkürzt, als Ge- bzw. Verbote verstandenen Worte ganz anders an", so Krautwaschl.
"Christentum auf Moral zu verkürzen und zu meinen, es geht im Glauben nur um ethisch-normative Übereinkünfte, greift zu kurz", so Krautwaschl. "Spüren Sie immer wieder dem nach, was der Sie persönlich liebende Gott für Sie und Ihr Dasein getan hat und immer wieder aufs Neue tut." So könne man die Erfahrung machen, "dass Ihnen der lebendige Gott dort entgegentritt, wo Sie anläuten und um eine Spende bitten für jene, die es hier bei uns nötig haben", so der Bischof unter Verweis auf die Haussammlung der Caritas, in deren Rahmen aktuell viele Freiwillige von Haus zu Haus gehen.
Auch wenn die Reaktion wohl nicht immer freundlich sei, "wissen Sie sich dadurch mit dem eins, der vor 2.000 Jahren - wiewohl er die Botschaft des Lebens bedachte und ansagte - von so manchen abgelehnt wurde", so Krautwaschl. Es gelte, die Beziehung zum befreienden Gott an sich heranzulassen "und dadurch zu erfahren, wie toll es ist, an den glauben zu dürfen, der uns ein einmaliges und zugleich ewiges Leben verheißen hat, der uns in Jesus Christus bis in den Tod nahe gekommen ist". In diesem Sinne wolle er sich bei allen Freieilligen für ihren Dienst bedanken, schloss Bischof Krautwaschl.
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