Es gibt viele Arten und viele Gründe zu beten. Grundlage ist immer der Wunsch, sich der Gegenwart Gottes und seiner Liebe zu öffnen. Die christliche Gemeinde fühlt sich dazu berufen, zumal sie weiß, dass sie sich gerade deshalb an den Vater wenden kann, weil sie den Geist des Sohnes empfangen hat. Und es ist in der Tat Jesus selbst, der seinen Jüngern das Gebet des Vaterunsers anvertraut hat, das auch vom Katechismus der Katholischen Kirche kommentiert wird (vgl. KKK 2759-2865). Darüber hinaus bietet die christliche Tradition weitere Texte, wie das Ave Maria, die helfen, Gott mit angemessenen Worten anzusprechen. „Durch eine lebendige Weitergabe, die Überlieferung, lehrt der Heilige Geist in der Kirche die Kinder Gottes beten. "(KKK 2661).
Die Momente des Gebets während der Pilgerreise zeigen, dass man als Pilger die Sache Gottes „in seinem Herzen" trägt (Ps 83,6). Zu dieser geistlichen Stärkung tragen auch die verschiedenen Orte und Wegabschnitte bei, die oft in der Nähe von Wallfahrtsstätten, Heiligtümern oder anderen Orten von besonderer geistlicher Bedeutung liegen. Hier wird einem bewusst, dass vor und neben einem schon andere Pilger unterwegs waren und dass die Wege der Heiligkeit auf den gleichen Straßen verlaufen sind. Die Wege nach Rom sind oft die Wege vieler Heiliger.